Mock Trial in Berkhof

Der Bericht über die Teilnahme am MockTrial hat gedauert, weil das Ergebnis erst einmal verdaut werden musste ;-) Nein, natürlich nicht ! An den Mock Trial haben wir noch einige Tage Urlaub in der wunderschönen südlichen Lüneburger Heide angehängt.
Ein „el“ im Leistungsheft sagt einmal, dass wir wg. einer schweren Fehlers ausgeschieden sind, über den Verlauf des Trials sagt es nichts. Der Reihe nach !
In Urlaubsstimmung haben wir uns auf den Weg nach Berkhof gemacht. Berkhof hat eine eigene Abfahrt und das beschriebene Gelände war schnell gefunden. Am Vormittag waren die Teilnehmer aus der F-Klasse noch bei der Arbeit; man konnte sich das Geschehen anschauen und erste Eindrücke von den Aufgaben und dem Gelände gewinnen.

Die folgende Bilder sind im Mock Trial-Training am Sonntag entstanden.

Gelände Forst Rundshorn


Nach der Mittagspause war es dann soweit. Anmeldung und Ziehen der Startnummer. Begonnen wurde mit einem Walkup. Je 2 Teams sind einem Richter zugeordnet; bei 2 Richtern Heike Klieber
                    Heike, rosa Hose (!), beim Training am nächsten Tag

(Heike Klieber und Stef Bollen) ergibt das 4 Hunde.Zwei Teams laufen mit, um die Zeit beim Wechsel zu verkürzen. Wir reden also von einem Walkup mit 6 Hunden. So nimmt es bei dieser „Konkurrenz“ nicht Wunder, wenn der eine oder andere Hund vor Erregung fiept oder gar
einspringt.

MockTrial Training

Walkup

 

Mit verringerter Teilnehmerzahl ging’s in die nächste Runde. Der Modus bei Trials sieht vor, dass bei einem schwerwiegenden Fehler oder bei schlechteren Retrieves das entsprechende Team vom weiteren Verlauf ausgeschlossen wird. Im ungünstigen Fall könnte das bedeuten: lange Anfahrt , ein schlechter/kein Retrieve oder schwerwiegender Fehler und danach nur Zuschauer. Eine Besonderheit bei Trials will ich noch erwähnen: einen eye-wipe (Augenwischen). Gemeint ist damit, dass ein Team nicht in den Besitz des Dummys kommt und ein weiterer Hund die Gelegenheit dazu erhält. Zwischen der Arbeit des 1.Hundes und dem Einsatz des 2. können mehrere Minuten vergehen. Es heißt also für die Teams immer aufmerksam zu sein, weil man ja, obwohl man nicht an der Reihe ist, dennoch den Retrieve machen muss. Im vorliegenden Fall hatte das arbeitende Team keinen Erfolg und wir mussten ran. Die Markierung fiel zwischen zwei dicht bewachsene Hügel und nach dem APPORT verschwand  Athos in gerader Linie hinter dem Buschwerk und Bäumen und kam zu meiner Erleichterung nach kurzer Zeit mit Dummy zurück. Unser erster eye-wipe ! Es ist eine seltsame Geschichte auf diese Weise eine Kollegin aus dem Rennen zu werfen. Sie hat es uns nicht „krumm“ genommen und wir hatten später ein nettes Gespräch.
Es ist viel schwerer einen (Mock) Trial zu beschreiben, weil die Retrieves nie gleich sind. Die Entfernungen sind so unterschiedlich wie der Schwierigkeitsgrad. Es erfordert deshalb viel Erfahrung eines Richters, um die Retrieves gerecht zu bewerten. Vergleiche hinken immer, aber man kann sich vorstellen, dass eine Pauschalreise andere Menschen anspricht, als eine Abenteuerreise. Der gleiche Mensch kann sogar an beiden Reisevarianten seinen Spaß haben. So sehe ich es mit den Mock Trials und einem WT. Ich überspringe jetzt die weiteren Aufgaben und Runden in diesem wunderbaren Gelände und komme zu der entscheidenden Phase. Vor der letzten Runde wurde das Teilnehmerfeld noch einmal reduziert. Alle verbliebenen Hunde hatten ihre Retrieves erfolgreich bewältigt. Es lag an den Richtern eine Auswahl zu treffen. Nach kurzer Beratung blieben 4 Hunde übrig und wir waren dabei. Ein toller Erfolg ! Der 4. Platz war uns also sicher. Denksde ! Ich beschreibe die letzte Aufgabe, weil sie für alle Hunde gleich war, ein Stechen sozusagen. Die Teams stellten sich in einer Reihe auf, es begann ein Standtreiben. In ca. 50 m Entfernung standen die Schützen und Werfer auf einer Böschung und warfen in unsere Richtung die Dummies, die sie dann alle wieder einsammelten. Die Anweisung für die Teilnehmer: Hinter der Böschung sind die Stücke. Auf meine naive Frage, in welcher Entfernung dahinter, bekam ich die Antwort: Hinter der Böschung. Das war also geklärt ! Ich schickte Athos mit VORAN und er lief ohne ein weiteres Kommando den Anstieg hoch und verschwand dahinter. Meine Freude war groß, als er nach einer gefühlten Viertelstunde mit Dummy zurückkam. Eine gute Leistung, weil zu diesem Zeitpunkt ja nur noch 2 Dummies im Gelände waren. Um der folgenden Starterin einen besseren  Standort zu geben, ging ich zwei Schritte nach links. In dem Augenblick, in dem die HF‘ ihren Hund schickte, quittierte Athos das mit einem leisen, aber hörbaren Fiep. „Bitte anleinen!“ war die Reaktion von Heike Klieber, die direkt neben uns stand.  Von unserem  ersten Mock Trial bleibt also sichtbar nur ein „el“ (eliminé) im Leistungsheft übrig. Ich habe aber viele positive Eindrücke gewonnen und breche eine Lanze für mehr Veranstaltungen in dieser Art. Kleine Starterfelder, intensive Hundearbeit und eine gewisse Unvorhersehbarkeit. Uns hat es so viel Spaß gemacht, dass wir die Gelegenheit am nächsten Tag wahrgenommen haben, an einem Training mit Heike und Stef teilzunehmen. Es gab immer eine arbeitende und eine zuschauende Gruppe. Um Athos an die Arbeit in der Line zu gewöhnen, gingen wir jeden Walkup mit. Eine gute Erfahrung für ihn, eine halbe Stunde zu gehen, aufmerksam zu sein und dennoch keinen Retrieve zu bekommen. Am Ende der Veranstaltung erhielten wir von Heike ein besonderes Lob, das uns für das Ausscheiden vom Vortag reichlich entschädigte.

Eine gut organisierte Veranstaltung in einem tollen Gelände mit guten Richtern und dies im Urlaub! Großer Wohlfühlfaktor !!
Teilnehmerinnen

Vor der Wasseraufgabe