Bericht von der JP/R bei Gemünden am Main

 

Die schlechte Nachricht zuerst: Einer hat die (Funktions)Prüfung nicht geschafft ! Der Dauerregen war zu viel für ihn ! Der neu erworbene Gore-Tex-Hut des Verfassers hielt all dem nicht stand und musste am Mittag ausgetauscht werden. Die gute Nachricht: Alle Hunde bei der (Anlagen)Prüfung haben bestanden ! Es gibt einen Suchensieger: Jordy of Sinders Stream Valley, gezüchtet und geführt von Freddy Höfling und einen moralischen Sieger: Michael Gröner, der sich trotz schwerer Infektion auf den Weg von Ulm nach Langenprozelten gemacht hat, um seine Hündin Bailey zu unterstützen. So weit die Kurzform für die Schnellleser !

Am frühen Samstagmorgen des 10.11.07 hatten sich die 6 Teilnehmer und die Richter eingefunden und wurden von der Sonderleiterin Sandra Ziegler, assistiert von Nicole Höfling , herzlich begrüßt. Die Erledigung der Formalitäten fand in Anbetracht der Witterung im Foyer des Hotels „Zum letzten Hieb“ statt. Das Richterteam unter der Leitung von Richter-Obfrau Karin Schock (DRC), Klaus Schmitt (JGHV) und Thomas Hoffmann (JGHV) erklärte uns die Abläufe und danach ging es ins Revier. Angefangen wurde mit der Überprüfung der Schussfestigkeit . Wer diesen Test nicht bestehen würde, brauchte sich nicht weiter dem Regen auszusetzen. Die Frei-Verloren-Suche war die nächste Prüfung. Nach den Nummern, die wir schon im Hotel gezogen hatten, ging es zum Start. Auf einer Fläche von ca. 40x50 m wurden je 2 Stücke Haar-und Federwild ausgelegt. Zur Freude des Richterteams waren die mitgebrachten Stücke auch alle in einwandfreiem Zustand. Ist wohl nicht bei jeder Prüfung so ! Nach jedem Durchgang wurde dem nächsten Hund ein neues Suchengebiet zugeteilt. Bei dieser Prüfung brillierte der eingangs erwähnte Jordy bereits mit einer schnellen Suche und Apportieren aller Stücke. Die Teilnehmer waren mehr oder weniger erfreut über die Arbeit ihrer Hunde in diesem Fach, aber : Bestanden ist bestanden. Für mich als Newcomer war es beruhigend, dass die Richter mir noch mal eine kleine Hilfe gaben (Lassen Sie ihren Hund arbeiten und stecken Sie mal die Pfeife weg !) Alle Hunde arbeiteten gut und fanden mehr oder weniger schnell die ausgelegten Stücke. Das nächste Prüfungsfach war das Arbeiten einer Schleppe. Ein Kanin wird dabei von einem Richter mit 3 rechtwinkligen Haken ca. 300 m an einer Leine über den Boden gezogen, unbeobachtet von Hund und HF. Ein weiterer Richter begleitet das Gespann anschließend zur „Anschussstelle“ und beschreibt die ersten Meter der Schleppe. Danach wird der Hund auf die Fährte gesetzt. Bange Minuten vergingen, bis zum erlösenden Satz aus dem Walky Talky: Stück gefunden, aufgenommen und Hund auf dem Rückweg !
Die Mittagspause diente auch dazu sich über Vor- und Nachteile verschiedener Kleidungsmaterialien auszutauschen; der Regen hatte sich für eine Stunde abgemeldet. Mit einem Walk up in einem Rübenfeld wurde die Prüfung fortgesetzt. Jeweils 3 Gespanne arbeiteten in einer Line. In ca. 50 m voraus fiel ein Schuss mit anschließendem Wurf einer Ente. Steadiness, Heelwork und Markierfähigkeit waren gefragt und von dem Richter, der hinter der Gruppe lief, genauestens beobachtet. 
Mittlerweile hatte es wieder zu regnen angefangen und ein kalter Wind rundete das Ganze ab. Die Entscheidung der Richter, die Wasseraufgabe ans Ende der Prüfung zu legen, machte Sinn bei dieser Wetterlage. Auf dem Weg durch das Schilf zum Prüfungsort waren die Hunde schon einigermaßen aufgeregt. Der Richter stellte es dem HF frei, ob der Hund nach dem Schuss und Fallen der Ente sofort apportiert oder auf das Kommando des HF wartet. Die Trainingsarbeit mit Dummy trug jetzt Früchte und ruhig wartete mein Hund ab. Ein Tippen des Richters auf die Schulter des HF, mit anschließendem APPORT entließ Athos ins Wasser. Direkter Weg zur Ente, korrekte Abgabe in die Hand des HF ohne vorheriges Schütteln ! Geschafft !

Wir hatten den gesamten Tag im Regen verbracht und wollten deshalb vor Ort die Bewertung erfahren. Alle Hunde hatten auch diese Aufgabe gemeistert. Somit stand fest: Alle teilnehmenden Hunde hatte die JP/R erfolgreich bestanden. Bei der Verteilung der Urkunden durch die Sonderleiterin Sandra Ziegler attestierte Karin Schock den Hunden insgesamt ein gutes Niveau. Nach einem gemütlichen Essen traten einige Teilnehmer die Heimreise an; für die anderen hieß es: Mentale Vorbereitung auf die BLP am nächsten Tag mit dem gleichen Richterteam.

Für Athos – am nächsten Tag hatte er seinen ersten Geburtstag - und mich war dies die erste Prüfung und insgesamt eine angenehme Erfahrung: faire und kompetente Richter, nette Teilnehmer und ein geeignetes Revier (Dank an Klaus Hemmrich !).

Bei der BLP im nächsten Jahr sind wir dabei.

Athos of enchanted garden mit Kurt Becker

 

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